2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
– Foto: Jani Pless

Gut anzusehende Nullnummer des 1. FC Normannia Gmünd

Normannia Gmünd trennt sich von Mannheimer Star-Ensemble unentschieden.

Zlatko Blaskic, Trainer des Fußball-Oberligisten Normannia Gmünd, konnte am Ende mit diesem 0:0 gegen den VfR Mannheim leben, wenngleich er hin und her überlegte, ob seine Normannia nicht doch die besseren Chancen hatte und ob nicht doch hätte ein Sieg herausspringen können. Da aber auch Thorsten Damm, Trainer des mit zahlreichen Ex-Profis bestückten VfR Mannheim ähnlich hin und her überlegte, konnte man am Ende vielleicht zu dem Schluss kommen, dass es sich um eine gerechte Punkteteilung handelte.

Mannheims Trainer Thorsten Damm ist erst seit drei Spielen bei den akut abstiegsgefährdeten Mannheimern im Amt und Blaskic merkte bereits im Vorfeld an, dass sich der VfR vor allem defensiv in dieser Zeit enorm verbessert gezeigt hatte. Das sollte sich dann auch auf dem Platz widerspiegeln, den Normannen, die ebenfalls sehr konzentriert zu Werke gingen, fiel es schwer, Lücken zu finden. Hinten aber ließen sie ebenfalls äußert wenig zu, obwohl Mannheim hier unter anderem mit dem Ex-Zweitligaprofi Andre Wooten aufwartete. Ab und an gelang es aber doch.

Vor dem Strafraum wurde Alexander Aschauer freigespielt, der einen Gegenspieler austanzte, abschloss, das Gehäuse aber um Zentimeter verfehlte (28.). Fast eine halbe Stunde war zu diesem Zeitpunkt bereits gespielt. Auf der anderen Seite probierte es Akin Ulusoy aus großer Distanz, Yannick Ellermann hatte den Ball aber sicher (34.). Dann machten die Normannen das Spiel schnell. Henrick Selitaj spielte den Ball in den Lauf des aufgerückten Luca Molinari, der den Ball kurz mitnahm und eine mustergültige Flanke in den Strafraum brachte. Natürlich lauerte hier wieder Aschauer, der jedoch relativ freistehend daneben köpfte (36.). Nur eine Minute später tankte sich Mannheims Pasqual Pander in den Strafraum durch, es wurde undurchsichtig, doch am Ende klärten die Normannen mit vereinten Kräften (37.). Das weckte die Gäste, die vor der Pause noch einmal mächtig Druck aufbauen konnten, aber nicht an der gut organisierten FCN-Abwehr vorbeikamen.

„Es war ein total umkämpftes Oberligaspiel, mit Niveau. Da sind sich zwei Mannschaften mit richtig gutem Niveau begegnet. Natürlich hatten wir den heimlichen Wunsch, hier einen Dreier zu landen. Das hat aber nichts damit zu tun, dass wir dachten, wir müssen bei der Normannia gewinnen, sondern wir wollten hier gewinnen“, sagte Damm nach der Partie. Die Gmünder hätten eine gute Mannschaft und stünden zu Recht „da oben, aus unserer Sicht“, folgte noch ein Lob Damms an die Adresse des Aufsteigers, der er immer noch ist.

Den ersten offensiven Vorstoß im zweiten Durchgang wagten dann wieder die Gastgeber. Valerio Aviglianos Schuss wurde abgefälscht und flog knapp neben das Gehäuse (48.). In der Folge kämpften die beiden Teams wieder um jeden Ball, der sich aber hauptsächlich im Mittelfeld aufhielt. Nach einer zu kurzen Abwehr dann probierte es Mannheims Christoph Becker, doch Ellermann schnappte sich den Ball (65.). Vier Minuten später dann probierte es Selitaj aus der Distanz, verfehlte das Gehäuse aber knapp (69.). Nach einem Freistoß des VfR dann tauchte der hochgewachsene Nestor-Herve Djengoue, der seine fußballerische Ausbildung unter anderem bei Inter Mailand genießen durfte, völlig frei vor Ellermann auf, köpfte diesem aber direkt in die Arme (72.).

Fünf Minuten später dann tauchte wieder Aschauer im Strafraum der Mannheimer auf, schloss ab, wurde aber beim Schuss getroffen (77.). Der mögliche Elfmeterpfiff aber blieb aus. „Ich denke, wenn er nicht mehr zum Abschluss gekommen wäre, dann hätte es womöglich Elfmeter gegeben, so aber stand am Ende dieser Schuss von Aschi“, schätzte Gmünds Fabian Kianpour die Situation ein. Doch Aschauers Gefahr loderte noch. Nach einem Freistoß des eingewechselten Miladin Filipovic stieg er hoch, köpfte gegen die Laufrichtung von Mannheims Schlussmann Ugur Can Tayar, der aber dennoch die Fingerspitzen an den Ball bekommen sollte (80.).

Noch zweimal waren es die Gäste, die sich nach vorne wagten. Ulusoys Schuss innerhalb des Strafraums parierte Ellermann stark (83.), sein Freistoß dann flog knapp über das Gehäuse (87.). So blieb es bei dieser Nullnummer, die interessanter war, als es das Ergebnis vermuten lässt. „Mannheim stand tief, das wussten wir. Ich hatte ja schon vor der Partie angekündigt, dass wir nicht viele Chancen bekommen würden. Wir hatten aber die deutlich klareren, nach denen wir ein Tor machen könne, vielleicht sogar müssen“, sagte Blaskic. „Wir müssen mit diesem Punkt leben. Das ist jetzt nicht ideal, aber wir haben den Gegner auf Abstand gehalten.“ Er könne mit dem Punkt leben, vermutlich besser als der Gegner, so Gmünds Trainer.

Auch Damm sah ein gutes Spiel seiner Mannschaft, haderte aber auch etwas, ob nicht seine Mannschaft doch die größeren Chancen gehabt hatte. Sei es drum, die Sicht der Trainer auf diese Partie lässt am Ende durchaus die Vermutung zu, dass es sich vermutlich um eine gerechte Punkteteilung handelte. Daran ändern lässt sich nach dem Schlusspfiff ohnehin nichts mehr.

Valerio Avigliano, FCN-Außenverteidiger: „Es war ein ekliges Spiel. Und es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben es aber gut gemacht, waren schnell drin in der Partie. Wir hatten schon die eine oder andere Chance, da hätten wir sicher auch treffen können. Aber am Ende ist dieses 0:0 ein gerechtes Ergebnis. Es war ein hartes Spiel, aber wir haben gut dagegengehalten. Das war schon gut von uns. Wir haben die Qualität, gegen eine solche Mannschaft zu bestehen und dadurch auch gesehen, dass wir in der Oberliga genau richtig sind. So müssen wir weitermachen, auch in der kommenden Saison.“

Fabian Kianpour, FCN-Sechser: „Wir hatten vor allem in der ersten Halbzeit viel Ballbesitz gehabt und es grundsätzlich auch gut von hinten herausgespielt. Vorne hat uns etwas der Punch gefehlt. Da haben wir die Bälle teilweise zu schnell verloren, deswegen sah es auch manchmal etwas fahrig aus, es ging viel hin und her. In der zweiten Halbzeit ging es über weite Strecken so weiter. Das Tor kann vermutlich auf beiden Seiten fallen, mit etwas Glück hätten wir den Elfmeter bekommen. Wir können aber sicherlich deutlich besser leben mit dem 0:0 als Mannheim.“

Aufrufe: 05.5.2024, 19:38 Uhr
fcnAutor