"Hätte auch 6:6 ausgehen können": VfR scheitert an Chancenverwertung

Vor 100 Zuschauern erwischte der VfR, der vor einer Woche nach zuvor drei Niederlagen am Stück einen 1:0-Sieg bei Türkspor Augsburg feiern konnte, keinen guten Start: Schon nach drei Minuten brachte Mario Taglieber die Gäste um Coach Karl Schreitmüller mit 1:0 in Führung, Garching hatte aber in Person von Felix Günzel mit dem 1:1 die schnelle Antwort parat (7.).

Doch noch vor der Pause sorgte Nördlingen für scheinbar klare Verhältnisse. Paul Rauser (12.) und Sasa Maksimovic per Doppelpack (26./42.) schossen eine 4:1-Pausenführung für den Tabellen-6., der immer noch minimal auf die Aufstiegsplätze schielen darf, heraus. Besonders ärgerlich aus Garchinger Sicht: Drei der vier Gegentore in Durchgang eins resultierten aus individuellen Fehlern der Heimelf. Und auch nach dem Seitenwechsel waren Chancen da, nochmal ranzukommen. Allein: es fehlte die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Die hatten die Nördlinger dagegen, die durch Jonathan Grimm (67.) und den eingewechselten Julian Brandt (86.) das halbe Dutzend perfekt machten. Harouna Babacar konnte in der Schlussminute lediglich minimale Ergebniskosmetik betreiben und den 2:6-Endstand erzielen (89.).

Zwei Spieltage vor Saisonende ist klar: Der VfR Garching beendet die Saison auf Rang 17 und wird somit - wie schon im Vorjahr - den Umweg über die Relegation nehmen müssen. Damals setzte sich der frühere Regionalligist erst gegen den SC Großschwarzenlohe (3:1 und 3:2) und dann gegen den SV Schwandorf-Ettmannsdorf (2:0 und 3:0) durch. Der TSV Nördlingen erhält sich mit dem sechsten ungeschlagenen Spiel in Serie eine Minimalchance auf den Aufstieg, dürfte aber angesichts von fünf Punkten Rückstand auf Rang zwei bzw. sechs auf Platz eins nur noch theoretisch eingreifen können.

Nico Basta (Trainer VfR Garching):
"Für die Zuschauer war es ein wunderbares Fußballspiel mit 14 Torschüssen für Garching und 15 für Nördlingen. Es ging munter auf und ab, von Taktik war auf beiden Seiten wenig zu erkennen. Wir haben drei Tore nach individuellen Fehlern kassiert und unsere Chancen nicht genutzt. Nördlingen war heute den Tick kaltschnäuziger, aber es hätte auch 6:6 ausgehen können. Die letzten beiden Spiele sind nun unfassbar wichtig, um Selbstvertrauen zu sammeln und vor allem die Jungs, die in den letzten Wochen verletzt waren und nun wieder fit sind, wieder ranzubringen und ihnen Minuten zu geben. Auch taktisch können wir noch das ein oder andere angehen. Wir wissen aber: Relegation ist immer etwas anderes als der Ligaalltag, da kann jeder Fehler entscheidend sein. Wir sind aber zuversichtlich und haben keine Angst. Wir haben uns die ganze Saison unter Wert geschlagen und wissen, dass wir kicken können."