2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht
Moritz Müller traf beim 3:2-Sieg des 1. FC Garmisch-Partenkirchen doppelt.
Moritz Müller traf beim 3:2-Sieg des 1. FC Garmisch-Partenkirchen doppelt. – Foto: Stefan Schmiedel (www.fupa.net/oberbayern)

„Wahnsinnsstürmer für diese Liga“ – Heringer adelt Torjäger Moritz Müller nach Klassenerhalt

1. FC Garmisch-Partenkirchen bleibt drin

Der 1. FC Garmisch-Partenkirchen hat durch den Heimsieg gegen den VfB Hallbergmoos den Klassenerhalt geschafft. Die Erleichterung war groß.

Garmisch-Partenkirchen – Das Stadion am Gröben glich einer Partymeile, entpuppte sich je mehr der Abend Einzug hielt als Epizentrum der Guten Laune. Der Anlass hätte schöner nicht sein können. Denn beim 1. FC Garmisch-Partenkirchen ist das Job-Ticket für die kommende Saison eingetroffen. Nach dem 3:2-Erfolg über den VfB Halbergmoos ist dem Klub der Verbleib in der Landesliga nicht mehr zu nehmen.

Florian Heringer war zwischenzeitlich den Tränen nahe. „Wir hatten immer gute Stimmung und daran geglaubt, es schaffen zu können.“ Am drittletzten Spieltag beseitigte der FC allerletzte Zweifel am Ligaverbleib. Eingedenk der Tabellensituation zur Winterpause nahezu ein kleines Wunder.

„Mit ihm haben wir einen Wahnsinnsstürmer für diese Liga bekommen.“

Florian Heringer über Stürmer Moritz Müller.

Eines, das sich freilich ganz wesentlich durch das Zutun von Moritz Müller speist. Auch am Samstag schlug der Top-Torjäger der Garmisch-Partenkirchner wieder doppelt zu. „Mit ihm haben wir einen Wahnsinnsstürmer für diese Liga bekommen“, weiß Heringer um den massiven Anteil des Oberhausers.

Früh lag der FC im Hintertreffen, nachdem Nico Bierling ausrutschte, so der Raum für eine Attacke über den Flügel gegeben und im Zentrum die Ordnung nicht schnell genug hergestellt war. Derlei Rückschläge waren in der Hinserie oftmals irreparabel; inzwischen scheren sich die FC-Kicker nicht mehr darum. Mit ganz feiner Klinge fochten sie sich zum Gleichstand. Jakob Jörg baute von hinten raus auf, erspähte Lukas Kunzendorf an der linken Seitenlinie, dessen Geistesblitz – ein intuitives Zuspiel in die Schnittstelle – Müller die entscheidenden eineinhalb Meter Vorsprung erlaubte.

Ndiayes beinahe mit Eigentor

„Hätte Toni Kroos nicht besser machen können“, adelt Heringer Kunzendorfs situative Handlungsschnelligkeit. Dass Müller danach mit Ball schneller gewesen ist als sein Gegenspieler ohne, gab’s als Zuckerl oben drauf.

Die Gäste präsentierten sich im ersten Abschnitt als stabiles, schwer zu knackendes Konstrukt. Änderte sich nach Seitenwechsel insoweit, als sie den FC entscheidend gewähren ließen. Eine kurze Schnappatmung zu Beginn fußte auf Momo Ndiayes Rettungsaktion, die beinahe mit einem Selbsttor geendet hätte. Dann aber schob der FC eine gehörige Portion Willenskraft auf den Platz und entschied die Partie im Stile promovierter Ökonomen.

Garmisch-Partenkirchens Trainer Heringer herzt und drückt alle Spieler nach dem Klassenerhalt

Viele Einschussgelegenheiten gab es nicht, die aber reichten. Jonas Schrimpf steckte gekonnt auf Müller durch, der lief zur Grundlinie, setzte die Hereingabe am Tormann David Hundertmark vorbei zu Jonas Poniewaz – 2:1. „Hat er sich verdient, weil er sich gut positioniert hatte“, lobt Heringer seinen „Joni“. Halbergmoos hatte große Mühe mit der hohen Staffelung der Gastgeber, kam kaum mehr in veritable Abschluss-Stellung. Dann die Entscheidung, die sowohl rund um die Spielerbank, als auch bei den 450 Zuschauern auf der rappelvollen Tribüne für eruptive Momente sorgte.

Geschafft: An der Auslinie bejubeln Coach Florian Heringer (r.), dessen Co-Trainer Gerhard Schmidt (2. v. l.) und die Ersatzspieler den Klassenerhalt.
Geschafft: An der Auslinie bejubeln Coach Florian Heringer (r.), dessen Co-Trainer Gerhard Schmidt (2. v. l.) und die Ersatzspieler den Klassenerhalt. – Foto: Rabuser

Sandu Poplacean wollte Poniewaz mit einem Diagonalball durch den Strafraum in Szene setzen, aber ein VfB-Abwehrmann mischte sich ein. Von dessen Brust prallte der Ball genau vor die Füße von Müller, der hielt drauf, traf unhaltbar neben den Innenpfosten – 3:1. „Wir haben die Kaltschnäuzigkeit, das auszunutzen“, unterstrich Heringer.

Selten bis nie störte ein Gegentor so wie jenes zehn Sekunden vor Abpfiff. Heringer ballte mehrmals die Fäuste, ging zu jedem seiner Spieler, herzte, drückte, dankte. Für einen unfassbaren Kraftakt. (OLIVER RABUSER)

Aufrufe: 06.5.2024, 08:13 Uhr
Oliver RabuserAutor